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Willkommen auf dem Petersberg!
Wir – die NRW-Stiftung – begrüßen Sie herzlich.

Vor sich sehen Sie ein Übersichtsmodell. Es zeigt den Gipfelbereich des Petersberges und eine Auswahl seiner Sehenswürdigkeiten. Wir befinden uns am Rande des Siebengebirges. Vergleichen wir den Petersberg mit den umliegenden Bergen, so fällt gleich auf wie großflächig der Gipfelbereich ist. Da diese Fläche zu allen Seiten hin optimal gesichert werden kann, war und ist der Petersberg für eine Nutzung so attraktiv. Von einigen Rollen, die dieser Berg im Laufe der letzten 2000 Jahre gespielt hat, möchten wir Ihnen in den nächsten vier Minuten erzählen.

Im Zentrum des Modells sehen Sie das große Hotelgebäude, das seit über hundert Jahren die Wahrnehmung des Petersberges aus der Ferne prägt (Nr. 5). Besondere politische Bedeutung erlangte es in den Anfangsjahren der Bundesrepublik ab 1949, als Bonn zur deutschen Hauptstadt wurde. Über die Geschichte dieser Zeit erfahren Sie vieles in dem Gebäude, vor dem Sie nun stehen (Nr. 1). Es wurde 1990 fertiggestellt, als das Hotel Petersberg im Staatseigentum zum offiziellen Gästehaus der Bundesregierung wurde. Hier befand sich die Zentrale für die Überwachung des gesamten Geländes. Dazu diente auch eine überwiegend noch erhaltene Zaunanlage – im Modell als gestrichelte Linie zu erkennen. Heute gehört dieses ehemalige Wachgebäude der NRW-Stiftung und beherbergt die Ausstellung „Schauplatz Petersberg“. In fünf Räumen wird hier die politische Geschichte des Ortes bis hin zu vielen spektakulären Staatsbesuchen erzählt. Und Sie lernen dort Teile des Petersberges auch als „Nationales Naturerbe“ kennen.

Die Veränderungen des seit 1889 oft modernisierten Hotelbetriebs lassen sich an markanten Spuren ablesen. Eine davon ist der heutige, große Parkplatz, der eigens für das Bundesgästehaus bis 1990 so angelegt wurde, dass er bei Bedarf auch als Landeplatz für Hubschrauber- genutzt werden kann (Nr. 6). Des Weiteren wurde dem Hotelkomplex 1990 zur Rheinseite hin ein großer Kuppelbau angefügt. Er dient bis heute als Prachtsaal und bildet oft den Rahmen großer gesellschaftlicher Ereignisse. Auch nach dem Umzug der Regierung 1999 nach Berlin gehört die gesamte Anlage der Bundesrepublik und wird als Grandhotel betrieben.

Die umfassendste Panorama-Aussicht bietet die an das Hotelgelände angrenzende Rheinterrasse (Nr. 7).  Von hier aus blicken Sie nicht nur auf den Rhein, die Stadt Bonn, nach Köln und in die Eifel, sondern auch auf den Waldbestand, der von der NRW-Stiftung als „Nationales Naturerbe“ betreut wird. Dieses Gebiet ist im Modell mit „NNE“ bezeichnet.

Wenn wir in die Zeit vor dem Bau der Hotelanlage zurückreisen, erzählen uns weitere Überreste von den vielen Geschichten, die sich auf dem Berg abgespielt haben. Auf dem höchsten Punkt befand sich seit dem 12. Jahrhundert eine große Kirche, deren Fundamente noch erhalten sind (Nr. 2). Kirche und Berg gehörten rund 600 Jahre lang zum Besitz der Zisterzienserabtei Heisterbach am Fuß des Berges. 1764 errichteten die Mönche dann eine neue, barocke Kapelle ganz in der Nähe dieser Kirche (Nr. 4). Jahrhunderte lang war das Bergplateau Ziel christlicher Wallfahrten. So genannte Bittwege mit zahlreichen Wegekreuzen erinnern bis heute an diese Tradition. Eine solche Station finden Sie auf dem Modell nah bei der Kapelle (Nr. 3).

Die allerältesten Spuren menschlicher Besiedlung befinden sich jedoch gleich neben der heutigen Rheinterrasse: Eine mächtige, mindestens 3 Meter hohe und 3 Meter starke Wehranlage, ein so genannter Ringwall sicherte vor mehr als 2000 Jahren das ganze Bergplateau (Nr. 8). Seine Überreste sind als Bodenwelle erkennbar, auf der heute teilweise der Sicherheitszaun verläuft.

Haben Sie Lust, den Petersberg und seine Geschichten noch näher kennen zu lernen? Dann besuchen Sie das ehemalige Wachgebäude mit seiner Ausstellung oder lassen Sie sich von der App „Lauschtour“ für etwa eine Stunde zu allen Highlights im Original führen. Infos zum Download und zur Bedienung erwarten Sie im Eingangsbereich der Ausstellung.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei Ihren Entdeckungen!

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